A ABC-Bewertung Das ABC-Klassifizierungsschema stuft die Umwelteinwirkungen verschiedener umweltrelevanter Faktoren relativ zueinander ab; "A" bedeutet hierbei eine hohe Belastung und somit einen akuten Handlungsbedarf, wohingegen "C" nach dem heutigen Stand des Wissens keine Gefahr darstellt.
Das ABC-Raster ist ein ökologisches Bewertungssystem zur Aufdeckung von Schwachstellen, in dem Kriterien für Umweltauswirkungen festgelegt sind. Wichtigstes Kriterium ist die Einhaltung umweltrechtlicher Vorschriften. Man unterscheidet:
A = werden nicht eingehalten. B = vom Gesetzgeber sind Verschärfungen vorgesehen. C = vorschriftsmäßiger Betrieb, keine Verschärfdungen zu erwarten. Eine Häufung von A-Fällen verweist auf besonders großen Handlungsbedarf, während dieser bei B-Fällen erst mittelfristig gegeben ist; C-Fälle schließlich sind umweltneutral. Mit dieser Gewichtung soll das ABC-Raster dem Unternehmen eine Orientierungshilfe bei der strategischen Planung geben. Zugleich können Entscheidungen im operativen Bereich mit Hilfe solcher Aussagen umweltbezogen abgesichert werden. Weitere Kriterien zur Überprüfung der Umweltrelevanz sind: gesellschaftliche Anforderungen, Beeinträchtigung der Umwelt, Toxizität, Beeinträchtigung der Umwelt durch potentielle Störfälle, internalisierte (bereits übernommene) Umweltkosten, Beeinträchtigung der Umwelt innerhalb der vor- und nachgelagerten Stufen, Recyclingfähigkeit und Materialeinsatz. Allgemein anerkannte Regeln der Technik Alternative [alternative] Alternativen erfüllen den gleichen Zweck mittels anderer Produkte/Verhaltensweisen oder Verfahren/Technologien, unterscheiden sich also technologisch und chemisch; z.B. Tetrapack/Pfandflasche, Auto fahren/fahrradfahren, Solarzelle/Kernenergie.
Betriebsbilanz Sie soll als "Ökobilanz für einen Betrieb" innerbetriebliche Schwachstellen bezüglich der ökologischen Auswirkungen aufdecken. Es werden alle ökologischen In- und Outputströme, die innerhalb eines Zeitraumes (i.d.R. ein Jahr) anfallen, ökologisch bewertet und mit dieser Information wird eine Fortschreibung einer Eröffnungsbilanz durchgeführt. Sinnvoll wird eine Betriebsbilanz erst durch stete Fortschreibung und Vergleich mit früheren Jahren, um Entwicklungen zu erkennen.
Als Abschluß einer verknüpft die Bewertungsbilanz die Ergebnisse aus Sach- und Wirkungsbilanz, versucht unterschiedliche Einheiten miteinander zu vergleichen und dies anschließend gesellschaftlichen Werten, Prioritäten und politischen Entscheidungen, namentlich Gesetzen und Verordnungen, gegenüberzustellen. Da der Vergleich unterschiedlicher Dinge Modelle über Wirkung und Schädigungen erfordert, ist dieser Teil der Ökobilanz am unsichersten hinsichtlich seiner Aussagekraft sowie einem zeitlichen Wandel unterzogen.
(zu lat. bi lanx = zwei Waagschalen) Zweiseitige Aufstellung zu einem bestimmten Themenkomplex, z.B. eine Betriebsbilanz mit Aktiva und Passiva oder In- und Outputströmen bei einer betrieblichen Ökobilanz, die auf beiden Seiten gleiche Summen ergibt.
Die Breite einer Untersuchung wird durch Bilanzgrenzen, d.h. durch Angabe des zeitlichen, geographischen und sachlichen Rahmens der Bilanzierung, festgelegt.
Biological oxigen demand BSB.
Bodenversiegelung ist die durch den Menschen beeinflußte und verursachte Isolierung der Erdoberfläche von der Atmosphäre, durch die Bedeckung mit undurchlässigen Substanzen, wie z.B. Teer, Beton oder Gebäuden. Der Wasser- und Gasaustausch ist daher weitgehend unterbunden.
Der biologischer Sauerstoffbedarf ist diejenige Menge an Sauerstoff, die von Bakterien für den Abbau eines Stoffes benötigt wird. Meist wird zusätzlich ein Index verwendet, um anzugeben, innerhalb welcher Zeit der Abbau stattfindet. BSB5 bedeutet beispielsweise eine biologische Abbaubarkeit innerhalb von 5 Tagen.
Checklistenmethode Alle Betriebsbereiche werden anhand einer Liste auf potentielle Umweltbelastungen untersucht.
chemical oxigen demand CSB. Co-Product Englische Bezeichung für Koppelprodukt. [Von der Wiege bis zur Bahre]. Lebenszyklus eines Produktes von der Herstellung über den Gebrauch bis zur letztendlichen Entsorgung/Endlagerung.
Der chemische Sauerstoffbedarf ist diejenige Menge an Sauerstoff, die bei einem chemischen Abbau (i.d.R. Verbrennung zu Stickoxiden, Schwefeldioxid, Kohlendioxid und Wasser) benötigt wird.
Daten [data] Sie drücken Indikatoren der Sachbilanz zahlenmäßig aus, z.B. 3 mg SO2 pro m3.
Zusammenfassung von Daten (derselben Umweltkompartimente). Mögliche Aggregationsformen sind Vertikalaggregation und High-level-Aggregation.
Die zeitliche und örtliche Übereinstimmung von Daten.
[life cycle inventory] Verwaltung von oft gebrauchten Datensätzen, häufig Durchschnittswerten.
Englische Bezeichnung für Wiederverwertung, bei der sich die Qualität der Rohstoffe bei jedem Durchgang durch die Recyclingschleife verringert.
ECO-labelling Kennzeichnung von Produkten, die aufgrund bestimmter Kriterion als "umweltfreundlich" eingestuft werden (u.U. auf Grund einer Ökobilanz).
Behälter, der nach einmaligem Gebrauch in den Müll gelangt, also nicht wiederverwendet wird.
(lat. emittere = aussenden, ausstoßen) Im Sinne des BImSchG Stoffe, welche die Umwelt verunreinigen sowie Geräusche, Erschütterungen und elektromagnetische Strahlung. Emissionen führen in der Umwelt zu Immissionen.
funktionelle Äquivalenz [functional unit] Eine festzulegende Vergleichseinheit, auf die sich die zu bilanzierenden Umweltbelastungen beziehen, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Englische Bezeichung für funktionelle Äquivalenz
Gefahrstoffe Stoffe, die bei der Herstellung, Anwendung oder Verbrauch für Beschäftigte oder im Haushalt Gefährdungen mit sich bringen.
High-level-Aggregation Es werden Auswirkungen, die in verschiedenen Maßeinheiten vorliegen, zu einer oder auch mehreren Maßzahlen zusammengefaßt. Dies bedeutet, daß Faktoren bzw. Gewichte benötigt werden, die die einzelnen ökologischen Auswirkungen zueinander in eine relative Beziehung setzen (meist Grenzwerte). Als Beispiel einer solchen Aggregation sei die Methodik des kritischen Volumens genannt.
Immission (lat. immittere = eindringen lassen) Einwirkungen von Emissionen auf Lebewesen oder Gegenstände.
Bewertungsmethode zur Aggregation der Daten. Die Schadstoffbelastung (Luft oder Wasser) wird durch den jeweiligen gesetzlichen Immissionsgrenzwert dividiert; kritische Volumina.
[indicators] Sie quantifizieren die stofflichen, energetischen und flächennutzungsbezogenen Einflüsse auf die Umwelt in naturwissenschaftlich-technischen Einheiten, z.B. SO2-Emissionen, CSB-Belastung des Abwassers, Verbrauch an Steinkohle.
Dies sind Größen, mit denen Umwelteinwirkungen beschrieben werden können, z.B. Ozonabbaupotential, Ökotoxizität einzelner Stoffe, Knappheitsgrad der Rohstoffe.
Es sind die in ein Modul einfließenden Energien, Wasservolumina und Materialien. Diese Ströme werden durch Indikatoren quantifiziert.
Knappheit Drückt allgemein das Verhältnis zwischen vorhandener Menge und Nutzung aus; ökologische Knappheit.
Im Kontenrahmen werden alle ein- und ausgehenden Stoffe und Energien aufgeführt, strukturiert und kategorisiert. Er dient somit der Erfassung der Bewegungen und Bestände eines Betriebs.
[Co-Product] Koppelprodukte sind die neben dem betrachteten Produkt zwangsläufig entstehenden Fertig- oder Halberzeugnisse, z.B. der Anfall von Natronlauge bei der Chlorproduktion über die Chloralkali-Elektrolyse.
Bewertungsmethode für eine Ökobilanz, bei der die auftretenden Schadstoffmengen durch den gesetzlichen Grenzwert dividiert werden. Als Ergebnis erhält man das Volumen (z.B. an Luft, Wasser), welches mit den Schadstoffemissionen bis zum Grenzwert belastet würde.
ökologische Knappheit
Lebensweg (= Lebenszyklus) [life-cycle] Der Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung ist der Zeitraum von der Rohstoffgewinnung bis zur endgültigen Entsorgung. Er wird in Phasen zerlegt, die von der Rohstoffaufbereitung, der Herstellung, dem Transport, dem Ge- und Verbrauch bis hin zur Entsorgung (from the cradle to the grave reichen. Lebenswegbilanz (von lat. letalis: tödlich, zum Tode bringen, todbringend) Die letale Dosis ist diejenige Menge an schädigenden Substanzen (auch Röntgenstrahlen u.a.), die für das zu betrachtende Individuum (oder einen bestimmten Prozentsatz davon) tödlich ist. LD50 ist diejenige Dosis, die im Tierexperiment zum Tod der Hälfte der Versuchstiere führt.
Zum Tod führende Konzentration bei wässrigen Lösungen oder Atemgiften. life-cycle Englische Bezeichnung für Lebensweg.
Mehrweggebinde Behälter, der nach Gebrauch gereinigt und wiederbefüllt (wiederverwendet) wird (z.B. Coke-PET-Flasche). Modul Die Phasen werden in Module zerlegt. Sie bilden somit die kleinste technische Untersuchungseinheit, für die Daten ausgewiesen werden.
nicht umweltbelastende Größe Man versteht darunter Stoffe, Energien und Dienstleistungen, die keine umweltbelastenden Auswirkungen haben (z.B. Nachfrage von Transport); bei der Bereitstellung (dem Transport an sich) entstehen jedoch meist umweltbeeinflussende Größen.
Aggregationsmethode, bei der die Teilbewertungen anhand exemplarischer, nach dem Stand der Technik oder der Wissenschaft gerade noch tolerabler Belastungen normiert werden. Diese Belastung wird mit 5 Punkten identifiziert. Die geringst mögliche Belastung wird mit 0 Punkten angesetzt; alle weiteren Punktwerte werden durch Interpolation gewonnen. Bei Bedarf können die Belastungen verschiedener Umweltauswirkungen zusammengezogen werden.
Ökoaudit Das Öko- oder Umweltaudit ist ein Prüfvorgang bezüglich eines Ist-Zustandes, bei dem verschiedene Aspekte oder Einheiten einer ökologischen Untersuchung unterzogen bzw. bewertet werden.
Hilfsmittel zur ökologischen Bewertung der durch ein Produkt, einen Prozeß oder ein Unternehmen verursachten. Umweltbelastungen. Die Ökobilanz benutzt bestimmte Parameter zur Erfassung der Umweltbelastungen und ermöglicht je nach Art eine anschließende Bewertung oder schließt sie bereits ein.
Eine interdisziplinäre Wissenschaft, die das Verhalten von Stoffen in der Umwelt untersucht.
Betriebswirtschaftliche Kontrolle der ökologischen Fortschritte eines Betriebes.
Allgemein Einwirkungen, die von der Umgebung auf ein Lebewesen ausgehen. Man untergliedert nach natürlichen (ohne Zutun des Menschen vorhandenen wie Wind), anthropogenen (die ohne den Menschen nicht vorhandenen wären wie Holzeinschlag) und durch den Menschen beeinflußten Ökofaktoren (Konzentration von CO2, SO2 usw.). Bei der ökologischen Bilanzierung das Maß der Knappheit eines Umweltgutes, definiert als das Verhältnis zwischen der heutigen, tatsächlichen Nutzung des Gutes zu der maximal zulässigen Nutzung. (Maximal zulässig bedeutet, daß irreparable Schäden aufzutreten beginnen.)
Liste zur Erfassung von Umweltbelastungen. Ökologie (gr. oikos = Haus, logos = Rede, Lehre) ist die Lehre von der Beziehung von Organismen untereinander und zur Umwelt. Sie untersucht ihre zeitliche Entwicklung, Krisen darin und Mechanismen der Wiederherstellung eines Gleichgewichtes.
In Anlehnung an das Schweizerische Umweltschutzgesetz versteht man darunter den Schutz von Mensch, Tier und Pflanzen sowie ihrer Lebensgemeinschaften vor schädlichen und lästigen Einwirkungen mit dem Ziel, die langfristige Lebensfähigkeit der betroffenen respektive benutzten Ökosysteme sowie der Vielfalt der Arten zu erhalten. Darüberhinaus soll unter ökologisch auch die möglichst sparsame Nutzung der Energievorräte verstanden werden.
Ansatz zur Quantifizierung der Umwelteinwirkungen eines Unternehmens im Rahmen eines Kontenplanes.
Das Verhältnis zwischen Aufnahme- und Abbaufähigkeit der Natur und der entsprechenden Nutzung (das Verhältnis zwischen möglicher und tatsächlicher Belastung). Als Bewertungsansatz werden mit Hilfe von Ökofaktoren Umweltbelastungen in Ökopunkte als Maß für Umweltbelastungen umgerechnet. Man bezeichnet diese Verfahren auch als kumulierte Knappheit.
Das theoretisch vollständigste System einer umfassenden und systematischen Erfassung aller ökonomischen und ökologischen betrieblichen Daten, die für eine ökonomische und ökologische Unternehmensführung notwendig sind.
Darunter wird die Bewertung von Emissionen durch kritische Volumina an Boden, Luft und Wasser verstanden. Erweiterungen sehen die Einbeziehung von Energieverbrauch und Deponievolumen vor.
Bewertungsmethode zur Beurteilung von Ökobilanzergebnissen und zur Aggregation der Daten zu einer Zahl (Ökobelastungspunkte). Der Ökopunkt errechnet sich aus Ökofaktor mal Umweltbelastung.
ist eine aus Lebensgemeinschaft und zugehörigem -raum bestehende natürliche ökologische Einheit, die ein weitgehend gleichbleibendes System bildet. Ökosysteme sind offen und nehmen Energie von der Sonne auf. Die natürlichen Stoffkreisläufe bilden dynamische Gleichgewichte.
Die sich mit der Wirkung von Stoffen auf die Umwelt befassende Wissenschaft. Es werden die vom Menschen produzierten Stoffe (ursprünglich auch natürliche) anhand einer Risikoanalyse mittels eines Wirkungspotentials und der von der Ökochemie erfaßten Daten bewertet.
Es sind die ein Modul verlassenden Energien, Wasservolumina und Materialien. Diese Ströme werden durch Indikatoren quantifiziert. P
Parameter
"Parameter-Indikatoren", mit Hilfe derer die ökologischen Belastungen erfaßt werden (z.B. Energie- und Materialverbrauch, Abwasserbelastung, Luftemissionen etc.). Phase process step - Teil des Lebensweges eines Produktes, z.B. Herstellung oder Vertrieb. process step Englische Bezeichung für Phase.
Produkt In Anlehnung an das Produkt-Haftungsgesetz versteht man unter einem Produkt jede bewegliche, auch Teil einer anderen, Sache sowie Elektrizität und Dienstleistungen.
Produktbilanz (= Lebenswegbilanz) In einer Produktbilanz, also einer Ökobilanz für ein Produkt, werden die ökologischen Auswirkungen eines Produktes über seine gesamte Lebenszeit ("from the cradle to the grave") untersucht.
Produktlinienanalyse Eine um soziale und gesellschaftliche Aspekte erweiterte Ökobilanz. Prozentbewertung Methodik zur ökologischen Bewertung. Es werden alle Emissionen mit ihrem prozentualen Anteil, die mit einem gefährdungspotentialabhängigen Faktor gewichtet werden, summiert.
Prozeß Er beschreibt die Vorgänge, die innerhalb eines Moduls ablaufen. Prozeßbilanz Die Prozeßbilanz behandelt die ökologischen Auswirkungen eines betriebsinternen Umwandlungsprozesses von In- zu Outputströmen. Sie ist eine Ökobilanz für einen Prozeß.
Umweltauswirkungen, die nicht (oder noch nicht) zahlenmäßig erfaßbar sind, z.B. Lärm, Artenrückgang, potentielle Gefährdung, Ressourcen.
Umweltbelastungen, die in ihren physikalischen Einheiten in eine Ökobilanz einfließen (z.B. Energie, Abfall, Luft- und Abwasserschadstoffe)
Recycling Aufbereitung eines Äbfallstoffes" zu einem neuen Ausgangsmaterial bzw. Rohstoff (z.B. Kunststoffgranulat, eingeschmolzenes Altglas).
Referenzmodule sind betriebsübergreifend festgelegte Module.
Tabellarische Auflistung von Prozessen und Bewertungskriterien für eine ökologische Bilanzierung.
Die Beurteilung von Risiken kann im Rahmen einer LCA vorgenommen werden.
Die Sachbilanz ist Teil einer Ökobilanz. Sie versucht, ohne Bewertung sämtliche Einflüsse über den gesamten Produktlebensweg auf die Umwelt zu erfassen.
[noxious substance] Stoff, der bereits in geringer Konzentration entweder selbst, im Zusammenwirken mit anderen Stoffen oder durch seine Abbauprodukte Mensch oder Umwelt schädigt. Begrifflich abgegrenzt werden müssen gefährliche Stoffe (= Potential der Schadensverursachung), Umweltchemikalie und Xenobiotika.
Suche nach Diskrepanzen zwischen den erfaßten und bewerteten Daten in bezug auf vorgegebene Ziele. Sie umfaßt auch den Vorschlag von Maßnahmen zur besseren Zielerfüllung. Im Vorfeld einer zu treffenden Entscheidung kann sie zur Wahl der bestmöglichen Alternative dienen.
Alle Metalle mit einer größeren Dichte als 5 (g)/(cm3); Eisen (7,5 (g)/(cm3)) wird meist nicht als Schwermetall gewertet, da essentiell.
Sensitivanalyse Die Abschätzung der Umweltauswirkungen mit sich ändernden Daten wird Sensitivanalyse genannt. Mathematisch ist dieses äquivalent zur Untersuchung der Auswirkung einer Störfunktion.
Unbestimmter Rechtsbegriff für die Kennzeichnung des Niveaus eines technologischen Entwicklungsstandes von Anlagen. Im BImSchG als Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung als Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen gesichert erscheinen läßt, charakterisiert.
Wie Stand der Technik ein unbestimmter Rechtsbegriff mit Verwendung im Atomrecht, der zusätzlich diejenige Vorsorge gegen Schäden beinhaltet, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen für erforderlich gehalten wird.
In der Standortbilanz werden alle umweltrelevanten standortbezogenen Bereiche und Aktivitäten eines Unternehmens analysiert.
Eine Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes einer Anlage, wodurch bestimmte Stoffe (Anhang II der Störfall-Verordnung) frei werden, entstehen, in Brand geraten oder explodieren und eine Gemeingefahr entsteht. Unter Gemeingefahr ist eine Gefahr hinsichtlich schwerer Gesundheitsstörungen von Menschen, die nicht zum betroffenen Anlagenteil gehören, für die Gesundheit einer großen Zahl von Menschen oder für Sachen von hohem Wert, insbesondere Gewässer, Böden, Tier- und Pflanzenbestände, zu verstehen.
[substitute] Unter Substitut versteht man anwendungstechnisch vergleichbare Produkte, die aber bestimmte Umweltbelastungen nicht aufweisen, z.B. chlorfreigebleichte Filtertüten im Vergleich zu chlorgebleichten.
[system boundary] Sie legt die Tiefe einer Untersuchung fest; z.B. durch Angabe von einzubeziehenden Phasen und Modulen, Indikatoren einer Sachbilanz, die außer acht gelassen werden können, oder Umwelteinflüssen, die im Rahmen einer Wirkungsbilanz berücksichtigt werden sollen.
Englische Bezeichnung für Systemgrenze.
(von gr. tauoxionu = Bogen, tauoxiepsupsilonµalpha = Pfeil, tauoxikappaonu = Pfeilgift) Bezeichnung für das sich mit den Giften und ihrer Wirkungsweise, ihrem Stoffwechsel, der Ermittlung der Toxizität von Stoffen, den Vergiftungserscheinungen, ihren Behandlungsmöglichkeiten und dem gerichtlichen Nachweis von Giften befassende Gebiet der Pharmakologie.
Bezeichnung für Giftigkeit. Man unterscheidet zwischen akuter (Giftigkeit bei einmaligem bzw. kurzfristigem Kontakt), subakuter bzw. subchronischer (bei wiederholter, 1 bis 3 Monate dauerndem Kontakt) und chronischer (längerer Zeitraum, bei Versuchstieren mehr als die halbe Lebenserwartung) Toxizität.
Erwärmung der die Erde umgebenden Luftschichten aufgrund der Durchlässigkeit der Atmosphäre für sichtbares Licht und ihre Absorption von langwelliger Wärmestrahlung. Meist ist die Temperaturzunahme aufgrund der Emission von im atmosphärischen Fenster von 8-13 µm absorbierenden Gase gemeint.
im biologischen Sinn als die Gesamtheit der existenzbestimmenden Faktoren, die von einem Lebewesen wahrgenommen werden oder auf es einwirken.
dient der Beschreibung von Stoff- und Energieentnahmen aus der natürlichen sowie -abgaben an die natürliche Umwelt.
[environmental impact, nuisance] Beeinflussung oder Veränderung der natürlichen Umwelt durch physikalische, chemische oder biologische Eingriffe.
[environmental chemicals] Das Umweltprogramm der Bundesregierung definiert Umweltchemikalien als "Stoffe, die durch menschliches Zutun in die Umwelt gebracht werden und in Mengen und Konzentrationen auftreten können, die geeignet sind, Lebewesen, insbesondere den Menschen, zu gefährden".
Öko-Controlling. Umweltindikatoren Ökologisch relevante Einzelindikatoren wie BSB, Populationen, Energieverbrauch. Umweltkompartimente Homogener Umweltbereich, wie z.B. Wasser, Boden, Luft oder die Gesamtheit aller Lebewesen.
Oberbegriff für Dokumentations-, Prognose- und Kontrollrechnungen, sofern im traditionellen Rechnungswesen Umweltkosten bereits internalisiert werden.
Die umweltökonomische Gesamtrechnung (Deutschlands) will die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wirtschaftsgeschehen und Umwelt darstellen sowie die ökologischen Probleme beschreiben.
Die Gesamtheit aller Handlungen, die darauf abzielen, Umwelteingriffe zu vermeiden, zu vermindern und eingetretene Umweltschäden zu beseitigen (Hartkopf 1983, nach [2]).
In der Umwelt vorhandene Stoffe, die in Mengen auftreten können, die bei Lebewesen Schädigungen hervorrufen können. Gelegentlich werden Umweltchemikalien und natürlich vorhandene Schadstoffe unter diesem Begriff zusammengefaßt.
Alle vorsorgenden, zurückdrängenden und wiederherstellenden Maßnahmen zum Schutz der Umwelt.
Ungenaue Bezeichnung für die Anwendung bestimmter Verfahrenstechniken im Umweltschutz.
Gesetzlich geforderte Untersuchung zur Sicherstellung der Abwesenheit erheblicher Umweltbelastungen während aller Genehmigungsverfahren zur Errichtung von z.B. Anlagen, Straßen.
Vertikalaggregation Summierung aller während des Lebenswegs auftretender Stoffmengen nach einzelnen Stoffen getrennt (z.B. ...t CO2, ...kWh Energie).
Nutzung des Produktes für eine vom Erstzweck verschiedene Verwendung, für die es nicht hergestellt worden ist (z.B. Senfglas als Trinkglas).
Einsatz von Stoffen und Produkten in noch nicht durchlaufene Produktionsprozesse unter Umwandlung zu neuen Werkstoffen oder Produkten. Verlust der Materialidentität und/oder Gestaltänderung gegenüber den ursprünglichen Produkten (Beispiel: Herstellung von Kartonagen aus Papierabfällen).
Wiederholte Verwendung eines Produktes für den für die erste Verwendung vorgesehenen Verwendungszweck (z.B. Pfandflaschen).
Wiedereinsatz von Stoffen oder Produkten in bereits früher durchlaufene Produktionsprozesse unter partieller oder völliger Formauflösung und -veränderung.
Innerhalb der Ökobilanz baut die Wirkungsbilanz auf der Sachbilanz auf und beurteilt deren Daten in Hinblick auf ihre mögliche Umweltauswirkung.
[xenobiotics] (gr. xiepsnuosigma = Gast, Fremder und ªiosigma = Leben) Im weitesten Sinne, Stoffe, die einem Ökosystem, Organismus oder Gestein fremd sind. Im engeren Sinne Sammelbezeichnung für in der Umwelt des Menschen - im engsten Sinne: in seiner Nahrung - nicht natürlich vorkommende Stoffe anthropogenen Ursprungs.
Mit Hilfe der XYZ-Bewertung wird der Mengeneffekt von Umweltbelastungen relativ zueinander abgeschätzt wobei "X" eine hohe Mengenbelastung bedeutet und "Z" eine geringe. |